Will dir den Frühling zeigen,
der hundert Wunder hat.
Der Frühling ist waldeigen
und kommt nicht in die Stadt.

Nur die weit aus den kalten
Gassen zu zweien gehen
und sich bei den Händen halten –
dürfen ihn einmal sehn.

Rainer Maria Rilke (1875-1926)

Ob Rainer Maria Rilke an unsere bewegte Zeit gedacht hat, als er dieses Gedicht Ende des 19. Jahrhunderts schrieb?

Wahrscheinlich waren alle Zeiten mehr oder weniger bewegt. Und mehr oder weniger gab und gibt es wohl zu allen Zeiten Menschen, die den Kreislauf der Jahreszeiten auch als ein Symbol für Entwicklung empfinden und dem eine künstlerische Gestalt zu geben vermögen.

Wenn Rilke uns „den Frühling zeigen“ will, denkt er dabei an viel mehr als an das Grünen, Blühen und Sprossen in der Natur. Allein das ist ja schon ein großes Wunder. Aber er möchte uns hier einen ganz anderen Frühling zeigen – eben den Frühling, „der hundert Wunder hat“ und nicht von selbst zu uns kommt. Wir können uns nur zu ihm hinbegeben, denn er ist „waldeigen“.

Die unendliche Vielfalt des Lebens erschließt sich nicht, wenn Denken und Fühlen gleichsam von den Mauern der Gewöhnung an zeitgeistige Einflüsse umschlossen bleiben. Der Weg aus der Kälte des Unlebendigen, des Sichverschließens vor Neuem, des Verharrens in vorgegebenen Schemata ist „weit“.

Er gelingt, wenn wir uns bei den Händen nehmen und in Gemeinschaft, im Miteinander die „kalten Gassen“ hinter uns lassen. Dann können wir entdecken, welche Vielfalt der Wunder, welche Wärme ein Leben in Freiheit bereithält.

Einen Frühling der hundert Wunder wünscht Ihnen und Euch
Cornelia und Joachim Stern mit dem Team der Freiburger Heilpflanzenschule!


Freiburger Heilpflanzenschule OHG
Cornelia und Hans-Joachim Stern

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