Haiku können ansteckend sein …
Diese kleinen Texte zu verfassen, macht keine Mühe – man muss sich halt auf etwas einlassen. Mir geht es z.B. beim Fotografieren so, dass ich Lust habe, den “Kern” zu erfassen.
Ein Haiku, das für jemand anderen geschrieben ist, kann auch problematisch sein – man kann ja nicht festlegen, wie es ein anderer verstehen soll, wie es gemeint ist.
Eigentlich ist es ein Blick in die eigene Seele – was das beim anderen auslöst???
Und dann bräuchte es ein gemeinsames Erlebnis – und viel Vertrauen …
Ich komme mir selbst immer sehr nahe, sehe mich deutlicher, wenn ich solche Augenblicke festhalten möchte. Fast schon eine “innere Wahrheit” … zumindest ein Denkanstoß …
Sprache ist so vielschichtig, so ausdrucksstark in jeder Hinsicht – die “Magie der Sprache” hat es mir immer schon angetan, und bei den Haiku spüre ich sie besonders. Verändere ein einziges Wort, stelle zwei Wörter um: Es entsteht etwas Neues, Anderes.
Meine SchülerInnen haben früher gelacht, weil ich sie motivieren wollte, Gedichte zu lesen: “Zündet eine Kerze an und trinkt eine Tasse Tee, und dann lest das Gedicht.”