Willy ist heute schon ganz früh auf den Beinen, weil er vor Aufregung nicht mehr schlafen kann. Endlich ist Weihnachten! O du fröhliche, o du selige geschenkebringende Weihnachtszeit! Willy ist schon sehr gespannt darauf, was er von seinen Freunden so geschenkt bekommt! Und er freut sich schon sehr auf die glücklichen Gesichter seiner Freunde, wenn sie seine Geschenke auspacken.
Ganz sorgfältig hat er nämlich ein paar rote Weihnachtsstern-Blätter gepresst und darin die Geschenke eingepackt. Ohne Geschenkpapier macht das Schenken nämlich nur halb so viel Spaß.
Bevor nachher Wanda und Wendy zum Feiern vorbeikommen, möchte Willy unbedingt noch seine Runde machen und alle Freunde besuchen, ihnen fröhliche Weihnachten wünschen und die Geschenke überreichen.
Zuerst geht er zu Fridolin Floh und bringt ihm den Fallschirm, den Seppl Spinne und er gebastelt haben. Als Fridolin das Geschenk auspackt und erkennt, was dieses Federgebilde darstellt, grinst er über das ganze Gesicht, so glücklich ist er. Er gurtet sich gleich mal daran fest, macht einen hohen Probesprung und gleitet ganz sanft wieder zur Erde herunter. Schon das macht einen solchen Spaß, dass er gleich noch ein paar weitere Sprünge macht, und am späten Nachmittag sieht Willy ihn dann samt Fallschirm auf dem Kuhstalldach stehen, wo er seinen ersten richtigen Sprung macht. Es sieht schon sehr professionell aus, wie Fridolin ganz langsam zur Erde schwebt. Willy ist glücklich, dass Fridolin so viel Freude an seinem Geschenk hat.
Aber Fridolin hat auch ein Geschenk für Willy. Es ist so groß, dass Fridolin Willy helfen muss, es in sein Apfelhaus zu tragen. Aber Willy will erst die Bescherung abwarten, bevor er es auspackt, obwohl es ihm schon sehr in den Fingern juckt, mal unter das Geschenkpapier zu linsen und nachzusehen, was es ist.
Danach geht Willy zu Emil Eichhörnchen, dem er die selbstgebastelten Strohsterne mitbringt. Emil schläft aber mal wieder, deshalb stellt Willy das Geschenk ganz leise vor den Eingang des Kobels und schleicht sich dann wieder davon.
Nachdem er noch bei Seppl und Stephi Spinne, Albert und Amelie Ameise, Manni Mistkäfer, bei Boris Borkenkäfer, Hugo Holzwurm, Florian Fliege, Georg Grashüpfer, Gerd Glühwurm, Seppl Spinne und bei den Grillen aus dem Gospelchor war, läuft Willy mit Geschenken überladen wieder nach Hause.
Wenig später treffen auch Wanda und Wendy bei ihm ein und bringen eine gefüllte Kirsche als Abendessen mit. Wanda und Wendy haben eine Apfel-Nuss-Zimt-Mischung anstelle des Steins in die Kirsche gefüllt, und das schmeckt einfach himmlisch!
Nachdem sie alle satt sind, machen sie sich daran, die Geschenke auszupacken.
Willy packt zuerst das große Geschenk von Fridolin aus, weil er es wirklich nicht erwarten kann, zu erfahren, was da wohl drin ist. Es ist ein Trampolin! Es hat einen Holzrahmen aus kurzen Stöckchen und ist mit Spinnweben bespannt. In einem kleinen Kärtchen, das dabei liegt, schreibt Fridolin, dass er Willy deshalb ein Trampolin schenkt, damit er auch mal so hoch springen kann wie Fridolin Floh. Einfach fantastisch, diese Idee. Willy freut sich sehr!
Von Emil Eichhörnchen hat Willy auch ein Geschenk bekommen. Der muss also doch noch rechtzeitig aufgewacht sein und ihm dieses Geschenk heimlich unter den Baum gelegt haben! Willy packt es voller Spannung aus, und es ist ein neuer Briefkasten! Er besteht aus zwei Walnuss-Hälften, die an einer Seite mit einem Gelenk verbunden sind und die man an der anderen Seite auseinander klappen kann, um den Brief einzuwerfen. Eine tolle Idee!
Wandas und Wendys Geschenk bewahrt sich Willy bis zum Schluss auf.
Die beiden Wurmmädchen haben Willys Geschenk bereits ausgepackt und freuen sich riesig über ihre Schlittschuhe. Leider ist es bereits dunkel, und sie können sie nicht sofort ausprobieren.
Wandas und Wendys Geschenk für Willy ist ein neues Holz-Xylophon, das sie zusammen mit Hugo Holzwurm gebastelt haben. Es ist wesentlich größer und kann viel mehr Töne spielen als das alte. Endlich haben die drei die Möglichkeit, ihr ganzes Können auf dem Holz-Xylophon zu zeigen, und sie werden sich ab jetzt mit den Klöppeln auch nie wieder in die Quere kommen.
Bis spät in die Nacht spielen die drei noch Weihnachtslieder, bis sie sich schließlich müde, aber glücklich voneinander verabschieden.
„Das war wirklich ein tolles Weihnachtsfest“, denkt Willy, legt sich ins Bett und schläft auf der Stelle mit einem Lächeln im Gesicht ein.