Willy hat heute den ganzen Tag geschlafen, weil das Kegeln gestern doch sehr anstrengend war.
Als er seinen inneren Schweinehund dann doch besiegt und aufsteht, ist es schon fast wieder Abend, und damit der Tag nicht vollkommen tatenlos zu Ende geht, beschließt er, auszugehen. Es ist ja schließlich Freitag – und wer will am Wochenende nicht etwas erleben?
Willy Wurm will seinen Neffen Hugo Holzwurm fragen, ob er nicht mit ihm weggehen möchte.
Hugo ist sofort bereit, denn er hat heute Abend auch noch keine Verabredung, und die beiden beschließen, in das Apfelbaum-Spielkasino auf dem Schaukel-Ast zu gehen.
Aber es wird dort nicht um Geld gewettet, sondern um Gefälligkeiten. Es gibt ganz verschiedene Arten von Spielen:
Beim Sonnenblumenkern-Spiel beispielsweise wird ein Sonnenblumenkern auf die Schaukel geworfen, nachdem Wetten darüber abgeschlossen wurden, welcher Vogel ihn fressen wird. Willy spielt das Spiel zweimal mit, und einmal verliert er und muss sich mit den anderen Verlierern dieser Runde verpflichten, jeweils eine Nacht auf die Flohkinder von Fridolin Floh und seiner Frau Floriane Floh zu hüten, während die beiden ausgehen.
Eine Runde gewinnt Willy Wurm aber auch, und dafür muss ihm jeder Verlierer einmal den Schnee vom Ast räumen, oder diejenigen, die lieber im Sommer arbeiten, müssen ihm den Ast schrubben und Moos und die ekelhaft weißen Vogelkleckse entfernen.
Natürlich stehen die Wetteinsätze schon im Vorhinein fest, und jeder Mitspieler weiß, worauf er sich einlässt.
Es gibt auch ganz spezielle Spiele für die fliegenden Baumbewohner (Vögel natürlich ausgeschlossen) – zum Beispiel die Holzmünzen-Wette für zwei Mitspieler, die Hugo Holzwurm erfunden hat. Er hat auch die dazu benötigte Holzmünze selbst angefertigt, die bei der Wette vom Ast fallen gelassen wird, nachdem die beiden Mitspieler Wetten über die Münzseite abgeschlossen haben, die am Ende oben liegt. Im Gegensatz zur Münzwette der Menschen können die fliegenden Mitspieler die Münze im Flug beeinflussen und versuchen, sie im Flug so zu drehen, dass sie die Wette gewinnen.
Es ist wirklich spannend, dabei zuzusehen!
Emil Eichhörnchen hat auch ein Spiel erfunden: Das Walnussschalen-Spiel. Eine Johannisbeere wird unter eine von drei Walnussschalen gelegt. Dann werden die drei Schalen ganz schnell gemischt, so dass man sehr aufpassen muss, um nicht den Überblick zu verlieren, unter welcher Schale die Beere jetzt steckt. Manchmal lässt Emil auch ganz schnell die Beere von einer Walnussschale in die andere rollen, ohne dass es jemand bemerkt.
Willy und Hugo spielen eine Runde zusammen gegen Florian Fliege und Georg Grashüpfer. Die beiden Würmer gewinnen und lassen sich dafür auf einen Drink an der Nektarbar einladen.
Am Ende spielen Hugo und Willy noch eine Runde Holzspreißel-Darts und machen sich dann wieder auf den Heimweg.
Das war wirklich ein guter Abend: So viel Glück hatten sie schon lange nicht mehr gehabt!